Rossmann Prospekt – Angebote ab 30.09.2021 bis 31.12.2021 – Seite 93




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MEINE GEFÜHLE ch weiß gar nicht, was ich sa- „Ich kenne alle gen soll“, sagen die Menschen am Grab und sagen dadurch ja doch was. Ich wünschte, sie ließen es einfach. Ich will gar nichts Worte, aber keines hören, schon gar nicht die Herzliches- Beileid-Standardfloskel. Hauptsache irgendwas sagen. Ich verstehe sie ja, kann ihre Unsicherheit nachvollziehen. davon passt.“ Aber es hilft mir nicht. Da stehe ich nun, um mich herum jede Menge Au- ich muss eine Pause machen. Irgend- enpaare, die mich erwartungsvoll an- wann ist das letzte meiner Worte ge- blicken. Niemand rechnet damit, dass sprochen. Es istmein Schlüsselmoment ich in den nächsten Momenten das in der ganzen Trauersache. Ich habe sie Persönlichste, was ich je geschrieben selbst in die Hand genommen. Lasse habe, vortrage. Ein Gedicht an meinen sie einfach zu, lasse Menschen daran Vater. Dessen Überreste in einer Ume teilhaben und merke, dass das genau liegen, zu der ich lieber schaue als in das ist, was wir alle gebraucht haben. So viel Fassade wird auf den Friedhöfen all die tränengefüllten Augen. Sie ist mit Herbstlaub dekoriert, seine Enkel gewahrt, Tränen hinter schwarzem Tüll haben es in den Tagen vor der Beerdi- versteckt — wahrscheinlich, weil man gung gesammelt und getrocknet. Den Schmerz und Schwäche nicht zeigen Herbst hat er besonders geliebt. möchte. So viel wird geschwiegen zum Es ist Oktober, ein Tag von der Sterben und Trauern - wahrscheinlich, goldenen Sorte. Die Luft ist klar, die weil die richtigen Worte fehlen. Eine Sonne scheint. Ich friere trotzdem. Ich Trauerkarte bleibt mir besonders in Er- spreche die Worte, die ich an den Aben- innerung. Auf ihr stand: „Ich kenne alle den vorher aufgeschrieben habe. Beim Worte, aber keines davon passt“* - und Schreiben flossen sie nur so aus mir genau das ist es. Wir müssen mehr über heraus, waren nicht aufzuhalten. Ganz den Tod und die Trauer sprechen, aber anders jetzt beim Sprechen. Da fließen in den richtigen Momenten auch mal nur noch Tränen. Meine Stimme bricht, nichts sagen und das auch aushalten. Wir haben einem Vater, Bruder, On- kel, Sohn, Freund, Arbeitskollegen und Weggefährten eine Trauerfeier (was für I ein Wort!) geschenkt, die er gemocht hätte. Mit dem höchsten Maß an Indi- vidualität, an Freiheit und Freiraum. Es war hoffentlich alles in seinem Sinne - so gut es denn ging. Und es war mein y Startschuss, meine Trauer-Bewälti- gungsstrategie. Mich freizuschwimmen, mich etwas zu trauen, mich zu überwin- den. „Wenn nicht jetzt, wann dann?*, dachte ich. Es war das letzte, was ich Ante für ihn tun konnte. Und das fühlt sich — 4 trotz alldem Schmerz - auch heute # & E Ba a — = noch richtig gut an. = P- 74 ‚Gemeinsames Erinnern: Auf den Be a 5 Tag genau zehn Jahre nach dem Tod ihrer Mutter verloren Nele und ihre Schwestern auch den Vater: „Für uns war dieses ‚gemeinsame‘ FOTO: privat Sterbedatum ein Trostpflaster.“ rde kein Sika spa mebraut © trimiseta SCHÖN FÜR MICH 93